Herzlich Willkommen auf meiner Seite vom Planetenvideo zum fertigen Bild
1.Einleitung
Um zu einem guten Bild zu kommen gehört auch eine gute Planung . Alles wird nichts wenn man keine klare Sicht hat oder nicht weiß wo sich der Planet und seine Monde befindet . Auch sollte bedacht werden das , dass Teleskop 1 bis 2 Stunden braucht , um sich an die Umgebungstemperatur zu gewöhnen damit die Luftturbulenzen im Tubus verringert werden und/oder nichts ist ärgerlicher man baut sein ganzes Instrumentarium auf , freut sich auf schöne Bilder und es ziehen Regenwolken auf .Ich verwende dazu drei Apps die ich auf meinem Handy gespeichert habe :
1. Das tägliche Wetter ( Freeware ) 2. Stellarium ( die App kostet etwas mehr als 1 Euro im Monat ! ) 3. Heute am Himmel ( Freeware )
Alle 3 Apps funktionieren recht zuverlässig , außer bei " Heute am Himmel " da stimmt die Zeit nicht wann der rote Fleck ( Sturm ) auf dem Jupiter sichtbar ist .
Bevor ich mit dem eigentlichen Thema beginne möchte ich anmerken das ich auch hier , wie schon auf meiner Seite Aufnahme von Planeten meine bisherigen Erfahrungen schildere , die weder richtig noch vollständig sein müssen . Es soll lediglich eine Anregung sein wie ein Video zu einem fertigen Bild bearbeitet werden kann . Gerade und besonders in der Bildbearbeitung ist der Weg das Ziel und viele Wege führen nach Rom , hier muss eine jede und ein jeder seinen eigenen Arbeitsablauf ( Workflow ) finden um zu einem guten Bild zu gelangen .
2.Bildbearbeitung
1. PIPP
Wenn der Planet auf dem Bildschirm hin und her wandert , weil die Nachführung nicht richtig funktioniert ist PIPP die richtige Wahl um dem Planeten im Bild einen festen Platz zu zuweisen .Auch habe ich die Erfahrung gemacht das die Bildqualität nach dem ( 2. Schritt ) Stacken besser ist ( ? ) , hat die Nachführung gut funktioniert kann auch auf diesen Schritt verzichtet werden , hier hilft wie überall ausprobieren und experimentieren .
Ich öffne das Video und ziehe es per Drag and Drop in die Software , danach sollte es so aussehen .
Zu allererst setze ich ein Häkchen bei " Planetary " unten rechts .
Danach öffne ich die Seite " Processing Options " , die dann so aussieht wie im unteren Bild .
Hier setze ich den Wert für " Stretch Histogramm ... " auf 80 , manchmal auch 85 im rechten Teil ist "Cropping " mit 448 mal 448 vorgegeben , dort nehme ich in aller Regel mein Format in diesem Fall 960 mal 720 , bei " Centre Objekt ... " ist die Frage ob der Planet zum Schluß genau in der Mitte sein soll oder nicht , wenn er lieber rechts oder links sein soll um die Monde zu erhalten , dann entfernt das Häkchen bei " Centre Objekt " , wenn alles eingestellt ist klicke ich rechts oben auf " Test Options " und schaue mir das Ergebnis an . Wenn alles stimmt klicke ich auf " Do Processing " .
Bei Do Processing läuft alles automatisch und man erhält das vorbehandelte Video .
Hier klicken auf " Start Processing " und der Rest läuft automatisch . PIPP legt einen eigenen Ordner an und zwar dort wo das Ausgangsvideo sich befindet
Fertig
2.AS!3
Zum Stacken meines Ausgangsvideo verwende ich die Software AS!3 das mittlerweile auch SET Dateien verarbeitet
Ganz unten in der Mitte befindet sich das vorbehandelte Video mit PIPP , darauf klicke ich und ziehe es mit Drag und Drop in das rechte Fenster von AS!3 , nun geht es an die Einstellungen im linken Fenster : Oben Planet / Dynamic Background aktivieren , bei Laplace auf 8 und Local stellen und zu guter Letzt auf Auto size unter Analyse klicken .
Jetzt kann schon auf Analyse geklickt werden und man erhält im mittleren Bereich die Kurve die anzeigt wieviel Bilder gut sind , oben rechts im linken Fenster kann man nun eintragen wieviel Prozent man stacken möchte , in meinem Fall habe ich 35 gewählt , heißt von 1056 Bilder werden 35 % gestackt , hier können auch alle 4 Felder gewählt werden und verschiedene Prozente eintragen zum Beispiel : 35 45 55 65 , dementsprechend bekommt man zum Schluss 1 bis 4 Summenbilder .
Nun zum rechten Fenster der Software , hier werden die Punkte gesetzt nachdem sich das Stacken des Planeten ausrichten soll .Oben auf Draw Ap`s ein Häkchen setzen , unten links befinden sich die Zahlen 24/48/104/200 , hier nehme ich meistens 24 oder 48 danach auf " Place AP gnd " klicken , nicht die Monde vergessen jeweils ein Klick darauf um sie mit zu markieren .
Nun geht es wieder ins linke Fenster setzt die Häkchen wie im oberen Bild , bei Drizzle kann man das Bild vergrößern 1,5 x ist hier anzuraten , 3,0 x ist meiner Meinung nach schon zu viel , damit hat man in der weiteren Verarbeitung Schwierigkeiten , aber auch hier ist wieder experimentieren angesagt .
So fertig , AS!3 legt einen eigenen Ordner mit dem Summenbild ( Bilder ) an , das dann weiter verarbeitet werden kann .
Hier eine fast perfekte Kurve nach der Analyse in AS!3 :
3.RegiStax
In dieser Software werden die Details des Planeten heraus gearbeitet , hier zeigt sich wie gut das Ausgangsbild ist
So sieht das fertig gestackte Summenbild von AS!3 aus , nachdem es mittels Drag und Drop in das mittlere Fenster gezogen wurde . Auf der rechten Seite kann mit der RGB Balance der Weißabgleich korrigiert werden , danach auf View Zoomed klicken um ein größeres Vorschaubild zu erhalten .
Mit dem linken Teil arbeitet man die Details heraus. Hier arbeite ich hauptsächlich mit den ersten 3 Reglern , stelle sie erstmal alle nach ganz rechts . in den oberen Fenstern Sharpen können dann die Details zum Vorschein gebracht werden ( sofern sie denn vorhanden sind , siehe wieder gutes Ausgangsbild )
Hier nun das fertige Bild , was für ein Unterschied zum Ausgangsbild
Links das Ausgangsbild nach AS!3 und Rechts das Bild nach RegiStax 6
Ein weites Feld für Experimente .
Wenn das Bild in RegiStax fertig bearbeitet ist dann oben auf " Do All " und dann auf " Save Image " klicken , danach in einem Ordner der Wahl speichern , ich habe einen Ordner Astrogalerie erstellt und speichere das Bild mit dem Aufnahmedatum und der Uhrzeit als Dateiname also zum Beispiel Jupiter 0309220330
Das große Problem in dieser Software ist , je mehr man Schärft und Details heraus arbeitet umso mehr erhöht sich das Rauschen , das kann jetzt mit Denoise wieder entrauscht werden nur dann verringert sich auch wieder die Schärfe und es gehen wieder Details verloren . Ein Dilemma was mich beinah zur Aufgabe dieses wunderschönen Hobbys veranlässt hätte , wenn ich nicht über die nach folgende Software " gestolpert " wäre .
4.Topaz De Noise AI
Ich schreibe es gleich vornweg die Software kostet unglaubliche 70 Euro , aber sie ist jeden Cent wert . Mit ihr kann man Bilder nicht nur entrauschen sondern gleichzeitig schärfen und die Details bleiben erhalten . Eigentlich gar nicht möglich und dennoch funktioniert es . Da sie mir auch in der Makrofotografie recht dienlich ist , habe ich mir nach langem Überlegen die Software gekauft
.
Viel gibt es hier eigentlich nicht zu schreiben , nach öffnen des Programms lädt man das Bild und im rechten Teil können dann verschiedene Einstellungen ausprobiert werden .
Alles erfolgt dann voll automatisch , ich wähle meistens " Severe Noise " , mit den beiden unten stehenden Reglern kann dann experimentiert werden . Aber auch hier gilt nicht zu übertreiben wo keine Bildinformation da ist , kann auch dieses Programm keine dazu zaubern . Aber ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen .
5. Die finale Bildbearbeitung
findet dann im Photoshop statt , eigentlich so wie jedes andere Bild
Ich benutze Affinity Photo dort bearbeite ich es als RAW Datei , Tonwertkorrektur , Sättigung , Farben , usw. Wichtig ist das der Hintergrund mit Hilfe einer Ebene geschwärzt wird weil er ja bei der Aufnahme mit dem Regler " Helligkeit " aufgehellt wurde und der Planet gespiegelt wird weil das Bild Spiegel verkehrt ist , hier ist wieder Stellarium nützlich das zeigt welche Position der Planet tatsächlich im All hatte . Hier ist es vom Vorteil wenn schon bei der Aufnahme die Kamera genau ausgerichtet wird und hier schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei der Aufnahme
Ich wünsche viel Spaß und allzeit klare Sicht